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Migration, Integration und Entwicklungskooperation in Europa PDF Drucken
Sonntag, den 20. Dezember 2015 um 20:49 Uhr

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Migration, Integration und Entwicklungskooperation in Europa”

 

Das Jahr 2015 verlief unter dem Zeichen einer großen Debatte über die Einwanderung von Flüchtlingen in die Europäische Union. Die Tragödien auf dem Mittelmeer, die Flüchtlingszüge entlang der ungarischen Autobahnen, die Tausende von Menschen, die in den Großstädten auf den Bahnhöfen campieren und Zelte in den Parks aufschlagen, rufen nach Maßnahmen, die ihrem Elend ein Ende setzen. Während die Regierungen panische Entscheidungen treffen, um sich von den Menschen abzuschotten und das Europäische Parlament mit den EU-Mitgliedsstaaten über die Einführung von Quoten verhandelt, suchen auch europäische Zivilgesellschaftsorganisationen nach einem Weg, miteinander zu kommunizieren und eine grenzüberschreitende Lösung für diese Situation zu erarbeiten.

 

Mit diesem Ziel entstand das Projekt Migration, Integration und Entwicklungskooperation in Europa”, an dem Aufbruch Neukölln teilgenommen hat. Das Projekt war eine Initiative der italienischen Organisation PRISM (Promozione Internationale Sicilia Mondo) in Kooperation mit der Migranten- Selbsthilfeorganisation Migranti solidali. Es wurde aus den Fonds des Programms Europa für Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union mitfinanziert. Die Arbeiten an Organisation und Aufbau des Forums begannen im Dezember 2014. Das Projekt dauert bis Februar 2016.

 

 

PRISM ist eine auf Sizilien ansässige gemeinnützige Organisation. Sie spezialisiert sich auf die Förderung der Regionalentwicklung in den europäischen und nichteuropäischen Ländern und benutzt in ihrer Arbeit die Methoden von Project Cycle Management – einem analytischen Rahmenkonzept für das Management von Projekten der technischen Entwicklungsarbeit. Bisher organisierte PRISM ihre Einsätze u.a. in Italien, Indien, Senegal und Kenia.

Migranti solidali ist eine Selbsthilfegruppe, die 2014 in Caltanissetta von sechs Einwanderern gegründet wurde. Ihr Hauptziel ist die Organisation von integrativen Kultur-, Sport- und Unterhaltungsereignissen. Migranti solidali veranstaltet auch interkulturelle Mediation und Kurse im Bereich Erwachsenenbildung, Sprachen, EDV- und Computerkenntnisse für die Einwanderer.

 

Der Workshop Migration, Integration und Entwicklungskooperation in Europa” versammelte Repräsentanten aus fünfzehn EU-Staaten: Italien, Zypern, Belgien, Estland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Österreich, Lettland, Mazedonien, Portugal, Rumänien, Slowakei, Ungarn und Bulgarien. Unter ihnen befanden sich Aktivisten aus Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler aus Migrationsforschungsinstituten, Journalisten und Angestellte vieler Bildungs- und Integrationseinrichtungen. Die Vertreterinnen von Aufbruch Neukölln waren: Monika Tils (Projektkoordinatorin) und Alika ?widerska (Projektreferentin). Alle Teilnehmer trafen sich zu Tagungen in Caltanissetta – einer charmanten Kleinstadt von 63.000 Einwohnern im Herzen Siziliens, umgeben von malerischen Weinbergen, Orangen- und Olivenhainen.

 

Der dreitägige Workshop vom 8.-11. Mai 2015 war eine sehr intensive Zeit.

 

Als erstes präsentierten die Teilnehmer den Stand der Einwandererpolitik in ihren Staaten und stellten die Aktivitäten ihrer Organisationen vor. Die Vorträge zeigten, wie unterschiedlich das Thema Flüchtlinge in den verschiedenen Ländern angesehen und behandelt wird. Besondere Sorge erweckte vor allem die Angst vor Fremden, die in vielen Ländern unter den Bürgern herrscht und die auch in manchen nationalen Medien verbreitet wird. Der offizielle Teil der Tagung wurde von Gesprächen und gegenseitigem Austausch der einzelnen Delegationen begleitet. Die Teilnehmer suchten nach Antworten, wie mit Angst und Fremdenfeindlichkeit umgegangen werden soll und wie man die verschiedenen Aufnahmegesellschaften darauf vorbereiten kann, die Flüchtlinge zu empfangen.

 

Es folgte ein Training zu den Themen

 

- Einwanderungspolitik auf der Ebene der Europäischen Union

 

- EU-Institutionen, Instrumente und Fonds für die Integration von Migranten

 

- EU-Maßnahmen zum Grenzschutz, Bekämpfung von illegaler Einwanderung und Menschenhandel

 

- Besonders schützbedürftige Gruppen: Folteropfer und unbegleitete Minderjährige

 

Während der Tagung trafen sich die Teilnehmer mit zahlreichen Flüchtlingen, italienischen Aktivisten und Arbeitern von Sozialverbänden. Es stellten sich die Mitglieder der Organisation Migranti solidali vor, die über interkulturelle Mediation sprachen, außerdem Jugendliche der Organisation Il Girassoli, die als unbegleitete Minderjährige nach Italien kamen, sowie Redner des Verbandes Caritas Agrigento und der Stiftung Mondoaltro, die ein Gespräch über erfolgreiche Integrationsmodelle hielten.

 

 

Der letzte Teil des Mai-Workshops bestand aus Podiumsdiskussionen. Aufgeteilt in Fachbereiche, führten die Teilnehmer Diskussionen zu den Themen Integration, Asyl und Flüchtlinge, Wirtschaftsmigranten, unbegleitete Minderjährige, Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern sowie Sicherheit und Grenzschutz. Auf der Basis ihres Wissens und ihrer Erfahrungen während der Tagung erarbeiteten sie in diesen Bereichen Empfehlungen zur Verbesserung der EU-Einwanderungspolitik.

 

 

Die Podiumsdiskussionen waren eine Einführung in die nächste Phase der Zusammenarbeit. Die Teilnehmer kehrten mit einem Arbeitsplan in ihre Länder zurück: In den folgenden sieben Monaten sollten sie ihr Wissen auf der lokalen Ebene teilen und in ihrer Heimat zu Diskussion über die EU-Einwanderungspolitik anregen. Darüber hinaus sollten sie eine Umfrage verbreiten, die von den Kollegen von PRISM erarbeitet wurde. Die Umfrage richtet sich an alle Bürger der Europäischen Union. Ihr Ziel ist es, den Informationsstand europäischer Bürger zur aktuellen EU Asyl- und Migrationspolitik zu erforschen und ihre Meinungen und Wahrnehmungen gegenüber Migranten und Flüchtlingen zu sondieren.

 

 

Falls Sie an der Umfrage teilnehmen möchten, finden Sie diese unter: https://docs.google.com/forms/d/1S_Hn-mLXUEDBwbY7QFh8pb7GbZcAgs_xJOuwnVKEQzE/viewform?c=0&w=1 noch bis Ende Dezember 2015.

 

Die Ergebnisse wurden während eines Abschlusstreffens in Caltanissetta vom 3.-4. Oktober 2015 präsentiert. Monika Tils und Alika Swiderska bereiteten Anregungen und Vorschläge aus den Bereichen Integration, Asyl und Flüchtlinge und der Zusammenarbeit mit Nicht-EU-Ländern vor, die sie im Namen von Aufbruch Neukölln vorstellten. Für Februar 2016 plant PRISM die Veröffentlichung einer Broschüre, in der die Umfrageergebnisse und Resultate unserer Arbeit zusammengefasst werden.

 

Die Tagung Migration, Integration und Entwicklungskooperation in Europa” schuf eine wichtige Kommunikationsplattform für die Zivilgesellschaftsorganisationen, die sich mit der Frage von EU-Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik beschäftigen. Alle, die an dieser Diskussion interessiert sind, sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Sie finden uns auf der Seite https://www.facebook.com/Migrations-Integration-and-Co-Development-in-Europe-1562065757408388/?ref=ts&fref=ts Kommentare und Anregungen sind herzlich willkommen.***

 

Monika Tils ist Projektleiterin und Qualifizierungsberaterin bei SANQ e.V., einem Netzwerk für Nachqualifizierung und berufliche Bildung wo sie u.a. eingewanderte Flüchtlinge berät. Sie ist freiberufliche Mitarbeiterin von Aufbruch Neukölln und leitet dort Projekte zur Erwachsenenbildung.

 

Alika Swiderska machte ihren Masterabschluss in Historischer Urbanistik an der TU Berlin zum Thema politische Partizipation von Migranten und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin.

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Access this URL (http://www.aufbruch-neukoelln.de/attachments/FrMginEU.pdf)FrMginEU.pdfFinal report_Migration, Integration & Co-Development in EU36 Kb
 
 

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