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WZ- Newsline - Kirsten Heisig: Der Kampf gegen Jugendkriminalität ist ihr Vermächtnis PDF Drucken
Sonntag, den 22. Januar 2012 um 23:02 Uhr
Von Jutta Schütz
Vor einem Jahr nahm sich die Richterin Kirsten Heisig das Leben. Sie hinterließ ein Modell für Straftäter, das jetzt Erfolge feiert.
Kirsten Heisig Foto: Wolfgang Kumm
Die verstorbene Richterin Kirsten Heisig...

Berlin/Krefeld. Der Schock saß tief, als die prominente Jugendrichterin Kirsten Heisig vor einem Jahr tot in einem Wald bei Berlin gefunden wurde. Die gebürtige Krefelderin war im Kampf gegen Jugendkriminalität neue Wege gegangen und damit bundesweit bekannt geworden.
Am 28. Juni war die Mutter zweier Töchter das letzte Mal gesehen worden, es soll auch der Tag ihres Todes gewesen sein. Die 48-Jährige hatte sich erhängt.

Als Heisig starb, war ihr Neuköllner Modell gerade berlinweit eingeführt. Heisig, von Kritikern auch „Richterin Gnadenlos“ genannt, war für den sozialen Brennpunkt Neukölln zuständig. Ihre Idee: Kriminelle Karrieren müssen mittels Schnellverfahren früh gestoppt werden.

An der Polizeischule gehört Heisigs Modell mittlerweile zum Lehrstoff

Jugendrichter Stephan Kuperion aus Berlin-Tiergarten arbeitete eng mit Heisig zusammen. Jetzt ist er Koordinator für das Neuköllner Modell (NKM) und zieht erste Bilanz. Es sei gelungen, dass jeweils ein Richter Kontakt zu einer der sechs Polizeidirektionen hält. NKM gehöre zum Ausbildungsstoff an der Polizeischule.

Polizisten müssten als erste erkennen, welche Fälle nach NKM gelöst werden können. Hinzu kommt Präventionsarbeit. Heisig redete Jugendlichen auch in Schulen und Vereinen ins Gewissen. Etliche Kollegen führen das weiter – zum Nulltarif, wie Kuperion sagt.

Kazim Erdogan, Gründer der ersten türkischen Männergruppe in Berlin, sagt, als Heisig starb, hatte er noch 20 Gesprächstermine in Migranten-Vereinen mit ihr im Kalender. „Sie fehlt an jedem Tag.“

Kuperion sagt: „Kirsten Heisig könnte stolz sein. Früher haben Polizei und Justiz zwar übereinander geredet, aber nicht miteinander – jetzt haben wir ein Gemeinschaftsprojekt, um kriminelle Jugendliche zurückzuholen.“ Das sei ihrem mutigen Vorpreschen zu verdanken.

Originalbeitrag