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Auszeichnung - Bündnis für Demokratie und Toleranz PDF Drucken
Freitag, den 27. Januar 2012 um 00:48 Uhr
Bündnis für Demokratie und Toleranz zeichnet Ehrenamtliche aus
 
Preisträger StreetUniversity Berlin + Preisträger Street University Berlin
Quelle: BMI/Hans-Joachim M. Rickel
Minutenlangen Applaus und Standing Ovations erhielten am 23. Mai die "Botschafter für Demokratie und Toleranz 2011". Die Parlamentarischen Staatssekretäre beim Bundesminister des Innern und bei der Bundesministerin für Justiz, Dr. Christoph Bergner und Dr. Max Stadler, zeichneten Vertreter von fünf vorbildlichen Initiativen für ihr zivilgesellschaftliches Engagement aus. Ausgelobt hatte den mit jeweils 5000 Euro dotierten Preis das "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" (BfDT). Rund 700 Gäste kamen in das "Haus der Kulturen der Welt" in Berlin zusammen, um die Ausgezeichneten zu ehren.

Das Datum des Festakts war passend gewählt: Vor 62 Jahren wurde an diesem Tag das Grundgesetz verkündet. Die Wahrung der Demokratie und das Eintreten für die Würde eines jeden Menschen ist auch das Anliegen der "Botschafter", die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagieren. Da ist z.B. der Psychologe Kazim Erdogan, der im Berliner Stadtteil Neukölln verschiedene Projekte und Aktionen im Bereich Integration auf die Beine stellt. Seine Idee einer türkischen Männer/Väter-Gruppe hatte sogar international Beachtung gefunden.Von ihm stammt auch die Idee einer "Woche der Sprache und des Lesens", die er künftig nicht nur in Neukölln, sondern in weiteren Bezirken durchführen möchte. ""Es ist an der Zeit, dass Sie für Ihre wertvolle Integrationsleistung eine öffentliche Anerkennung bekommen"", gratulierte Bergner dem Preisträger. Ebenfalls für Menschen mit Migrationshintergrund setzt sich der "StreetUniverCity Berlin e.V." ein: Jugendliche nehmen an Workshops in den Bereichen Geschichte, Politik und Recht teil und bekommen Kompetenzen wie Rhetorik oder Antikonfliktverhalten vermittelt. Am Ende steht ein "Master", der zwar von keiner "echten" Universität verliehen wird, aber durchaus bei Bewerbungen helfen kann. Wichtiger Bestandteil ist auch die "Streetculture", d.h. Tanz-und Musiktrainings. Eine Kostprobe erhielten die Gäste gleich auf der Bühne: Zwei "Dozenten" der "UniverCity" überzeugten mit einer Freestyle-Rap-Einlage.

Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, zeichnet Kazim Erdogan aus + Preis für Kazim Erdogan Quelle: BMI/Hans-Joachim M. Rickel
Auch die übrigen "Botschafter" überzeugten mit ihren Projekten: Während das Ehepaar Lohmeyer aus Jamel in Mecklenburg mit einem jährlichen OpenAir Festival auf ihrem Hof ein "Zeichen gegen Rechts" setzt, engagiert sich Waltraud Thiele für die Opfer der SED-Diktatur, die Misshandlungen und Diskriminierungen erleiden mussten. Thiele, die selbst Opfer wurde, klärt zudem als Zeitzeugin in Schulen auf. ""Wir danken Ihnen für Ihr Engagement. Das Bekenntnis zu Demokratie und Toleranz bedeutet immer auch die Auseinandersetzung mit Totalitarismus"", lobte Bergner ihren Einsatz. Eine überzeugenden Auftritt hatte auch Pfarrer Franz Meurer aus der Gemeinde Höhenberg-Vingst. Der katholische Geistliche setzt sich für sozial Schwache ein und organisiert u.a. Kleider- und Essensausgaben. Dank Meurer ist die Gemeinde im wahrsten Sinne des Wortes "aufgeblüht". Über 1.000 Blumenbeete hat er zusammen mit weiteren Aktiven zur Stadtteilverschönerung angelegt.
Sein Motto: ""Da, wo es schön ist, verfällt auch nichts"".

Alle "Botschafter" machten eins deutlich: Ohne Herzblut, Leidenschaft und Mut lassen sich solche Projekte nicht stemmen. Die Begeisterungsstürme des Publikums ließen allerdings vermuten, dass sich Nachahmer und Gleichgesinnte finden werden.

Der Festakt war auch Abschluss eines viertägigen Jugendkongresses, an dem 450 Jugendliche aus ganz Deutschland teilgenommen haben. In Workshops und Seminaren haben die Mädchen und Jungen, die in den unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Bereichen aktiv sind, Neues z.B. über Teamarbeit oder die Rekrutierung von Mitstreitern mit Hilfe des Web 2.0 erfahren können. Der Kongress diente auch dem Erfahrungsaustausch - stießen doch Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr auf Engagierte in Sportprojekten oder Aktive von lokalen "Anti-Rassismus-Initiativen".

Gruppenbild der Preisträger (Quelle: BMI/Rickel)
Das "Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt" (BfDT) wurde im Jahr 2000 von den Bundesministerien des Innern und der Justiz gegründet, um der Zivilgesellschat in Deutschland einen starken Partner zur Seite zu stellen. Hintergrund waren fremdenfeindliche Übergriffe, die in der Öffentlichkeit großes Aufsehen erregt hatten. In der gesamten Bundesrepublik setzen sich täglich tausende, meist ehrenamtlich tätige Bürgerbündnisse, Initiativen, Vereine, Aktionsgemeinschaften und Einzelpersonen für eine demokratische und offene Gesellschaft ein. Das BfDT ist zentraler Ansprechpartner für diese Akteure und hilft, sie untereinander zu vernetzen. Es unterstützt die Akteuere durch Kooperationen, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen und Wettbewerbe. Es ist darüber hinaus als Impulsgeber tätig. Die "Botschafter für Demokratie und Toleranz" werden jährlich ausgezeichnet. 2011 sind 150 Vorschläge eingegangen.
Originalbeitrag