Startseite Presse Nach Übergriffen in Köln - Flüchtlinge schreiben offenen Brief an Merkel
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Nach Übergriffen in Köln - Flüchtlinge schreiben offenen Brief an Merkel PDF Drucken
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Zahlreiche Menschen sind am 31.12.2015 in Köln (Nordrhein-Westfalen) auf dem

Vorplatz des Hauptbahnhofs zu sehen. - Foto: dpa

Vier Flüchtlinge aus Duisburg und Mülheim/Ruhr haben sich mit einem Offenen Brief zu den Silvesterübergriffen an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. In dem am Sonntag in Duisburg veröffentlichten Schreiben bekunden die drei Syrer und ein Pakistani Entsetzen und Abscheu angesichts der Vorfälle in Köln, Hamburg und Stuttgart, an denen vermutlich Migranten und Flüchtlinge beteiligt waren.

Bereits am Samstag hatte der Berliner Integrationsexperte Kazim Erdogan fehlende Protestdemonstrationen nach der Silvesternacht bedauert. Überall in Deutschland hätten Männer, egal aus welchen Teilen der Welt, auf die Straße gehen müssen, um zu sagen: „Wir ächten das und ekeln uns vor so etwas. Warum können wir diesen Mob nicht bloßstellen?“, sagte der türkischstämmige Psychologe in einem Interview von Radio RBB in Berlin. Die betroffenen Frauen brauchten jetzt Unterstützung und Solidarität.

Flüchtlinge müssen über Gesellschaft informiert werden

Flüchtlinge müssten künftig bereits in Grenzländern wie der Türkei oder Griechenland umfassend über das deutsche Gesellschaftssystem informiert werden. „Wenn die Leute sagen, sie wollen nach Europa und Deutschland kommen, müssen wir ihnen sagen, welche Gesetze, Werte und Normen dort herrschen.“

Diese Aufgabe könnten organisierte Migranten übernehmen, aber auch Moschee-Dachverbände oder die Regierungen, Botschaften und Konsulate der jeweiligen Länder. „Keine EU, keine Regierung der Welt wird das allein schaffen, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betonte Erdogan. „Ich rufe uns alle - einschließlich mich selbst - dazu auf, das überall zu thematisieren: mit Ehrenamtlichen, in Väter- und Frauengruppen, in Kinos, im Theater und Kabarett, in der Werbung.“

"Wir sind froh, in Deutschland Schutz gefunden zu haben"

In dem Schreiben der Flüchtlinge aus Duisburg heißt es, „auch für uns ist die Würde des Menschen unantastbar, ob Mann oder Frau. Für uns ist es selbstverständlich, die Gesetze des Aufnahmelandes zu achten.“ Sie seien vor Krieg und Terror, vor Bomben, politischer Verfolgung und sexuellen Übergriffen geflohen, schreiben die vier Männer. „Wir sind froh, endlich in Deutschland Schutz gefunden zu haben.“ Viele Flüchtlinge seien gläubige Muslime oder Christen und teilten die Werte ihrer Glaubensbrüder und -schwestern in Deutschland, betonen die Autoren. „Wir treten dafür ein, die Würde und Ehre von Frauen zu schützen, wie es Koran und Bibel gebieten.“

Darüber hinaus erklären sie ihre Bereitschaft, im Rahmen ihrer Möglichkeiten „mitzuhelfen, dass sich Verbrechen wie die in Köln nicht wiederholen“. Weitere Flüchtlinge, die sich diesem Brief anschließen wollen, könnten sich in Unterschriftenlisten eintragen, teilte der Flüchtlingsrat Duisburg mit. Dazu wurde das Schreiben ins Englische und Arabische übersetzt.

Erdogan zufolge haben viele Migranten keinerlei Informationen über die Realität in Deutschland. „Sie denken, dass die deutschen Frauen auf der Straße auf die Männer warten und sich freuen, wenn sie angemacht werden.“ Er werde in seiner Arbeit täglich mit dem patriarchalen Frauenbild islamischer Männer konfrontiert, betonte der Psychologe, der 2007 die erste türkische Männergruppe in Berlin gründete. epd

Tagesspiegel

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